Die Digitalisierung erfasst alle Lebensbereiche des Menschen – egal ob auf der Arbeit oder in der Freizeit. Mit dieser Transformation gehen viele Veränderungen einher, die direkten Einfluss auf das Leben der Menschen haben. Auch in der Schule ergeben sich Änderungen bei Lehr- und Lernmethoden, und zwar nicht begrenzt auf einen Ort oder wenige Schulen, sondern europa- und weltweit. Das Projekt „Heads Up! Young Technolingual Emphatic Minds“ ist ein durch das Erasmus-Programm der Europäischen Union initiiertes Projekt, an dem neben der Gesamtschule Rödinghausen zwei Schulen aus Istanbul und Córdoba, also aus der Türkei und Spanien, teilnehmen.
Junge Menschen der achten und neunten Jahrgänge hatten sich seit mehreren Monaten auf das Projekt vorbereitet, wie Inga Stratmann, Koordinatorin für Rödinghausen, berichtet. „Am Anfang stand das Genehmigungsverfahren, das mit viel organisatorischem Aufwand verbunden war“, weiß sie zu berichten, „aber jetzt bin ich froh, dass alles so gut klappt.“ Nachdem die Rödinghauser Schüler im Februar in der Türkei und im Mai in Spanien gewesen waren, sind sie nun seit dem 11. September 2022 Gastgeber für ihre Partner aus den Austauschländern.
Digitaler Wandel in Spanien, der Türkei oder eben in Rödinghausen – wo gibt es Parallelen, wo wird unterschiedlich gearbeitet? Unter dieser Fragestellung arbeiten Rödinghauser sowie spanische und türkische Jugendliche, überwiegend in Workshops. „Die Ergebnisse sind vielfältig und können unser Schulleben bereichern“, zeigt sich Inga Stratmann zuversichtlich, „wir erleben aber auch, dass Fragen und Problemstellungen in unseren Partnerländern genau so auftreten wie bei uns.“ Die 23 Schüler werden von sieben Lehrerinnen begleitet, die neben ihrer Arbeit in Sachen Digitalisierung auch Einblicke in das Wittekindsland bekommen: Tenor ist, dass sich Leben und Arbeiten doch gravierend von ihren Herkunftsländern unterscheidet. So große Häuser seien etwa in Spanien und der Türkei, zumal in den Metropolen, nicht üblich; und auch die Landschaftseindrücke seien ganz besonders, meinen die Kolleginnen.
Ab Mittwoch steht dann vor allem die Erkundung Ostwestfalen-Lippes auf dem Programm. Neben gemeinsamen sportlichen Aktionen wie dem Besuch des Kletterparks in Detmold oder dem Besuch des Häcker Wiehenstadions stehen vor allem kulturelle Aspekte im Vordergrund: Wie die Menschen früher gelebt haben, soll im Freilichtmuseum Detmold erkundet werden; Aspekte der Digitalisierung werden dann im Heinz Nixdorf Museum in Paderborn vertieft. Aber auch der Besuch der Stadt Bielefeld und eine Verköstigung bei Dr. Oetker stehen auf dem Programm.
Während des Austauschs sind die Gäste bei ihren Partnerschülern untergebracht, so dass auch auf persönlicher Ebene ein näheres Kennenlernen erfolgt – ganz im Sinne der europäischen Idee, auf die die stellvertretende Schulleiterin Carola Vollus sowie Bürgermeister Siegfried Lux in ihren Begrüßungsreden eingingen: „Euer Projekt trägt dazu bei, mentale Grenzen abzutragen und gemeinsam an einer Zukunft zu arbeiten.“
In diesem Sinne arbeiten die Schüler noch bis Freitagmittag zusammen. Vor der Rückkehr in die Heimat am 11.09. steht dann noch das Abschlussfest an, das am Freitagabend stattfindet.